Straußeneier, Intarsienbilder und Vereinsjubiläum / Ausstellungen sahen 465 Besucher
Offenbach Post vom 4. Januar 2024 – von Dirk Iding
Der Heimat- und Geschichtsverein Obertshausen blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2023 zurück. Ein Jahr mit zahlreichen Aktivitäten, Ausstellungen und neuen Erkenntnissen, wie der Vereinsvorsitzende Armin Paul in seinem Resümee des abgelaufenen Jahres bilanziert.
Im Januar startete der Verein mit einer Ausstellung der Deutsche Spitzengilde im Werkstattmuseum Karl-Mayer-Haus ins Jahr. Unter dem Titel „Kragen, Schals und Tücher – Accessoires im Spiegel der Zeit“ wurden mehr als 100 Exponate aus der Zeit von 1750 bis heute präsentiert. Es handelte sich größtenteils um handgearbeitete Spitzen in diversen Techniken: Häkeln, Stricken, Klöppeln, Nadelspitze, Occhi (Schiffchenarbeit) und vieles mehr.
Ende Februar wurde eine besondere Osterausstellung gezeigt: Die Künstlerin Rita Bork aus Trier präsentierte unter dem Titel „Kreatives am Straußenei“ unterschiedlich gestaltete Straußeneier.
Nach Ostern „gehörte“ das Karl-Mayer-Haus schließlich dem TV Hausen. Er präsentierte dort im Rahmen seines 150-jährigen Vereinsjubiläums die sehenswerte Ausstellung „Ein Verein auf dem Weg vom Kaiser- reich ins digitale Zeitalter“. Harald Mark hatte diese Präsentation federführend vorbereitet. Dabei wurde er von seiner Vorstandskollegin Heike Lehnert und weiteren Helfern unterstützt.
Von September bis kurz vor Weihnachten konnten im Museum faszinierende Intarsienbilder aus Holz, geschaffen von dem in den österreichischen Alpen lebenden Handwerkskünstler Ernst Trybula, bewundert werden. Verkürzt kann man von „Holzeinlegearbeiten“ sprechen, durch die ein bestimmtes Muster oder Bild entstehen. Dieses uralte Kunsthandwerk ist heutzutage weitgehend unbekannt, da es kaum noch ausgeübt wird. Umso interessanter und eindrucksvoller war deshalb diese Ausstellung. Der Heimat- und Gesichtsverein konnte eine Intarsienarbeit des Künstlers mit dem Motiv der St. Josef-Kirche für das Museum erwerben. Eine weitere Arbeit mit der Herz-Jesu-Kirche als Motiv soll in Auftrag gegeben werden, kündigte Paul an.
Alle Ausstellungen seien auf eine positive Resonanz gestoßen. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 465 Besucherinnen und Besucher gezählt worden, schreibt der Verein weiter. Auch die anderen Veranstaltungen des Heimat- und Geschichtsvereins wie der Babbelstammtisch, die Jazz-Matinée, der Hofflohmarkt mit Zauberer Gerhard Malura, die Stadtführungen und die Handarbeitstreffs erfreuten sich großer Beliebtheit, heißt es.
Darüber hinaus bekam ein weiteres Projekt des Vereins, der Geschichtspfad Obertshausen, im Laufe des vergangenen Jahres Zuwachs: Zwischenzeitlich konnten an 19 Stationen Tafeln aufgestellt und die zusätzlichen digitalen Inhalte auf der Vereinshomepage bereitgestellt werden. Der Verein hofft, im Laufe dieses Jahres den Geschichtspfad komplettieren zu können.
Auch für das neue Jahr 2024 hat der Verein wieder einen Kalender „Unser Obertshausen“ mit historischen Fotos herausgebracht. Er kann zum Preis von 10 Euro erworben werden in den Geschäften Büchertreff, Edeka Deckenbach, Hoffmann – schreiben, spielen, schenken sowie Aral Jäger.
Die Lämmerspieler Straße im Kriegswinter 1940/41: Auf den Schlitten sitzend von links: Erna Kreher, Maria Limbrunner, Irene Armbrust, Irmgard Winter und Maria Picard. Foto: HGV