17. Oktober 2021

O11 – Herz-Jesu-Kirche

O11 Herz-Jesu-Kirche

Die Entstehung des Christentums in unserer Region

Es ist durchaus vorstellbar, dass das Christentum hierzulande bereits zu römischer Zeit bekannt war. Dies gilt auch für die Missionierung der ansässigen Bevölkerungsgruppen. Zu dieser Zeit hat es vermutlich bereits einzelne Christen gegeben, die den neuen Glauben angenommen haben. Schriftliche Überlieferungen oder entsprechende Fundstücke sind hierzu bisher allerdings nicht aufgetaucht.

Gesichert kann man sagen, dass nach „den Stürmen der Völkerwanderung“ ab dem 7. und 8. Jahrhundert durch die fränkische Besiedlung das Christentum in verstärktem Maße auch in unserer Region Einzug gehalten hat. Wie sich dieser Prozess genau vollzogen hat, lässt sich wegen fehlender Quellen leider nicht genau sagen. Allgemein kann man aber den als „Apostel der Deutschen“ in die Geschichte eingegangenen Bonifatius nennen, der ab 723 auch in unserer Region gewirkt hat. Weiterhin spielt das 834 von Einhard gegründete Benediktiner-Kloster in Seligenstadt (Mulinheim superior = Ober-Mühlheim) für unser Gebiet eine wichtige Rolle. Die Mönche waren zwar eher für ihr zurückgezogenes Leben nach dem Motto des Heiligen Benedikt „Ora et labora“ (bete und arbeite) und nicht durch aktive Missionstätigkeit bekannt, allerdings geht auf sie die erste urkundliche Erwähnung Obertshausens zurück, die auf das späte 9. oder 10. Jahrhundert datiert werden kann. Hierin wird der „Bauer Bernhardt“, der das „Hofwerk Oberdueshuson“ bewirtschaftet, erwähnt. Er war für die Abtei in Seligenstadt zinspflichtig.

Die Entwicklung in Obertshausen

Seit jeher ist die Bevölkerung in Obertshausen und Hausen traditionell mehrheitlich katholischen Glaubens. Daran konnten auch die Reformation und der Übertritt des hessischen Landgrafen Philipp I., genannt „der Großmütige“ (1504–1567), Gründer der Universität Marburg, nichts ändern. 1565 wird mit Leonhard Esper der erste lutherische Pfarrer in Heusenstamm erwähnt. So gab es um 1900 in Obertshausen gerade einmal 45 und in Hausen nur zwölf Evangelische.

Im Rahmen der grundsätzlichen Kirchenorganisation, die prinzipiell auf die Bemühungen des Bonifatius zurückgeht, gehörte Obertshausen seit alters her in das Gebiet des Mainzer Bistums. An dieser Zuordnung hat sich bis heute nichts geändert.

Doch es sollte lange dauern, bis die Gläubigen in Obertshausen und Hausen eigenständige Pfarreien mit eigener Kirche und eigenen Pfarrern bilden konnten. Schon seit 815 war Mühlheim (Mulinheim inferior = Unter-Mühlheim) die Mutterkirche für unsere ganze Region. Im 14. Jahrhundert wurde wegen der Zunahme der Bevölkerung eine Neuordnung der Pfarrbezirke notwendig. Deshalb sind seit 1339 Obertshausen und Hausen als Filialen der Pfarrei in Lämmerspiel zugeordnet.

Der erste gesicherte Kirchenbau zu Obertshausen ist die 1716 errichtete Kirche St. Nikolaus – an der Stelle, an der heute die Kirche Herz-Jesu steht. Die Jahreszahl 1716 findet sich auf einem aus der Kirche St. Nikolaus übernommenen Sandstein, der in der Herz-Jesu-Kirche eingebaut wurde. Recht wahrscheinlich ist aber, dass auch St. Nikolaus schon einen Vorgängerbau hatte, möglicherweise zumindest eine Kapelle, denn es finden sich Quellen eines seit langer Zeit bestehenden Taufsteinrechts in Obertshausen.

Pfarrer Dr. Peter Bruder schreib in seiner 1907 verfassten Chronik über das katholische Pfarrdorf Obertshausen (Seite 235 – 240) dazu folgendes:

„Die jetzige (1907) St. Nikolaus-Kirche ist erbaut 1716. Diese Jahreszahl ist eingemeißelt in den steinernen Querbalken, welcher über den beiden steinernen Pfosten der Eingangstür liegt.“ Als Quellen gibt Pfarrer Bruder die amtlichen Protokolle an, die in den Jahren 1754 und 1790 bei den erzbischöflichen Visitationen angefertigt wurden. Den Berichten ist zu entnehmen, dass es in Obertshausen 3 jüdische Familien gibt, die die Synagoge in Heusenstamm besuchen. Im Jahr 1754 hat Obertshausen 150 Einwohner, die sich auf 44 Familien verteilen. In einem weiteren Bericht vom 15. März 1782 schreibt Pfarrer Becker auf Seite 5: „Diese Filialkirche hat von undenklichen Zeiten einen eigenen Taufstein. Wann dieser Taufstein aufgerichtet wurde ist allerdings nirgends verzeichnet worden.“

Pfarrer Bruder schreibt weiter: „Mir scheint der Turm viel älter als das Kirchengebäude zu sein. Ich schließe dies daraus, dass man an der Ost- und Westseite des Turmes gleicher Erde noch die ehemaligen Eingangstüren zur früheren Kirche bemerkt. Beim Neubau der Kirche 1716 baute man die Türe an der Westseite des Turmes zu; die auf der Ostseite ließ man offenstehen, d.h. die Türflügel entfernte man und stellte den Beichtstuhl vor die Türöffnung, wie es jetzt noch ist.“

Bauherr von St. Nikolaus war Graf Erwin von Schönborn-Buchheim-Wolfsthal aus Heusenstamm. Obertshausen stand seit 1664 unter der Herrschaft der Schönborner, und so erreichten die Grafen ab 1725, dass Obertshausen von Heusenstamm aus seelsorgerisch betreut wurde. Bis zur Weihe von St. Nikolaus durch den Mainzer Weihbischof Christoph Nebel, dauert es aber noch 40 Jahre. Dies geschah am 21. September 1756, nämlich am Fest des heiligen Apostels Matthäus. Zwei Tage zuvor wurde die 1740 neu erbaute Kirche in Heusenstamm (St. Cecilia) und am 23. September die 1729 erbaute Kapelle in Hausen von ihm geweiht. Auch nach dieser Weihe war Obertshausen bis 1905 noch Filialdorf von Heusenstamm. Bis 1760 wurde nur jeden dritten Sonntag im Monat in Obertshausen Gottesdienst gefeiert – durch die Kaplane und Pfarrer von Heusenstamm. Ein vor der französischen Revolution geflüchteter Pfarrer ließ sich 1796 in Obertshausen nieder, verstarb aber bereits im Mai 1798.

Anfangs des 19. Jahrhundert unterstützen zwei Mönche aus dem säkularisierten Kloster Ilbenstadt den Heusenstammer Pfarrer bei der Seelsorge – sehr zum Vorteil von Obertshausen, wo ab 1803 jeden Sonntag Gottesdienst gefeiert werden konnte. Doch bis zur Eigenständigkeit der Gemeinde in Obertshausen dauerte es noch rund 100 Jahre. Erst am 1. Januar 1905 wurde aufgrund der Genehmigung des Großherzogs Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt durch den Mainzer Bischof Dr. Georg Heinrich Kirstein die katholische Gemeinde Obertshausen nach kanonischem Recht (also nach dem Kirchenrecht der katholischen Kirche) in die Selbstständigkeit erhoben.

1845 wird in Obertshausen der spätere Verfasser der Pfarrchronik, Professor Dr. theol. Peter Bruder geboren, der mit größtem Eifer und finanziellen Opfern die Errichtung einer Pfarrstelle in Obertshausen betreibt. 1905 kann deshalb die Pfarrei Obertshausen kirchenrechtlich eingerichtet werden. Ihm zu Ehre trägt eine Straße in Obertshausen seinen Namen. 1910 wird das neue Pfarrhaus errichtet und ein Gebäude für die „Schwestern von der Göttlichen Vorsehung“ erworben. Es folgte in den Jahren 1911/12 die Errichtung der neuen Kirche, die durch zahlreiche Stiftungen von Dr. Bruder erst möglich wurde. Er war auch ein Anhänger der Herz-Jesu-Lehre, deshalb wurde dieses im Neobarockstil konzipierte Gotteshaus am 15. Juni 1912 von Bischof Kirstein zu Ehren des Herzen Jesu und ihrem Patron, des heiligen Nikolaus, geweiht. Der Hochaltar enthält Reliquien der Heiligen Märtyrer Polykarp und Primus und der Heiligen Restituta. Die Kolpingsfamilie Obertshausen stiftete anlässlich ihres fünfzigjährigen Bestehens am 28. Oktober 2012 eine Kolping-Statue für die Herz-Jesu-Kirche, nachdem die Kirche am 6. Dezember 1996 die Einsetzung einer Kolping-Reliquie in den neuen Zelebrationsaltar durch Karl Kardinal Lehmann erhalten hatte. In ihrem Baustil erfüllt sie alle Kriterien einer römischen Basilika. = Hohes Mittelschiff, zwei niedrigere Seitenschiffe. Fensterreihen an den Decken der Seitenschiffe. Die im Jugendstil gestalteten Kirchenfenster wurden von katholischen Vereinen und bekannten Bürgern aus Obertshausen gestiftet. Bemerkenswert ist die Stiftung von Dr. Julius Wolf. Der jüdische Arzt wohne und praktizierte bis 1919 in Obertshausen. Danach setzte er seine Tätigkeit in Bieber fort, bis zu seinem Freitod 1934, zu dem ihn nationalsozialistische Repressalien getrieben hatten. Im Jahr 2019 fand unter der Patenschaft der Dr. Alfred Kurt und Dr. Gunhild Kurt Stiftung die Verlegung eines „Stolpersteins“ vor seiner ehemaligen Wohnung in der Poststraße 8 in Offenbach-Bieber statt.

Der erste Pfarrer der selbstständigen Gemeinde Obertshausen wird im Jahr 1905 Pfarrer Michael Eich. Die Kirchenchronik vermerkt, dass Pfarrer Eich neben seinen Aktivitäten beim Kirchenbau auch gegen die „Irrlehre des orthodoxen Marxismus“ und einer daraus resultierenden Abfallbewegung in der Pfarrei ankämpft. Was genau damit gemeint war, erschließt sich etwas durch einige Nachrichten im sozialdemokratisch geprägten Offenbacher Abendblatt, die uns als Quellen erhalten geblieben sind. Dort ist in der Ausgabe vom 21.12.1911 zu lesen, dass der Pfarrer in Obertshausen die Angehörigen der Damenriege des deutschen Turnervereins auffordert „aus dem Verein auszutreten, sonst könne er sie nicht absolvieren. (d.h. die Absolution erteilen). Im Januar 1913 berichtete das Offenbacher Abendblatt, in Obertshausen sei Pfarrer Eich seit einigen Jahren bemüht, „die gesamte Einwohnerschaft unter die Herrschaft der Kirche und des Zentrums zu bringen.“ Weiterhin ist in dem Artikel zu lesen, dass „ein einfacher (…) Bauer, der bisher noch auf Seiten der Schwarzen gestanden hat, (…) sich wörtlich geäußert habe: „Unser Obertshausen sei früher ein so friedlicher Ort gewesen; seit aber der Pfarrer Eich da ist, sind die Leute ganz durcheinander wie Hund und Katze“. Im Jahr 1913 wurde Pfarrer Eich nach Bingen versetzt. Es ist bezeichnend und entbehrt nicht einer gewissen Ironie des Schicksals, dass Eich im Zusammenhang mit dem „Röhm-Putsch“ gesucht wurde und vor den nationalsozialistischen Häschern und nicht etwa „orthodoxen Marxisten“ im Jahr 1936 aus der Stadt fliehen musste. Nach dem Krieg wurde er Dompräpendant (Domvikar) in Mainz. Pfarrer Michael Eich stirbt am 27. Mai 1948 und wurde im Domfriedhof zu Mainz beigesetzt.

In den Jahren 1913 bis 1946 amtierte Pfarrer Paul Kmietsch – in einer schwierigen, unruhigen Zeit mit zwei Weltkriegen, der politisch instabilen Weimarer Republik und der Nazi-Diktatur. Paul Kmietsch gehörte, nach Aussagen des nach dem Krieg einberufenen politischen Ausschusses Obertshausen, nicht der NSDAP an und war für diese auch nicht propagandistisch aktiv. Er war vielmehr als Nazi-Gegner bekannt, was sich insbesondere in seinen Predigten niederschlug. Dass gerade in diesen schweren Zeiten sein geistlicher Rat besonders gefragt und notwendig war, kann mit Fug und Recht angenommen werden. In seine Amtszeit fallen auch äußerliche Veränderungen des kirchlichen Erscheinungsbildes. Mit dem Ankauf von drei Hofreiten soll das Kirchengebäude aus seiner eingeengten Lage befreit und Raum für den Bau eines Gemeindehauses und eines Pfarrsaales geschaffen werden. Von daher ist der 5. Juni 1929 ein sehr wichtiges Datum in der Geschichte der Pfarrei. Denn an diesem Tag wurde mit Adolf Josef Becker und seiner Frau Christine geb. Ott ein Kaufvertrag über das Anwesen, genannt „Der grüne Baum“ geschlossen. Das alte Fachwerkhaus, das dort bereits vor dem 30-jährigen Krieg gebaut wurde, wechselte für 40.000 Mark seinen Besitzer. Auf dem Gelände des 1961 abgerissenen Anwesens befindet sich heute der Parkplatz des Gemeindehauses mit Gruppenräumen und der Stadtbibliothek. Weiterhin der neue Pfarrsaal, die neue Kindertagesstätte und ein großer Garten, in dem das jährliche Pfarrfest stattfindet. Es gibt aber auch Stimmen die sagen, Pfarrer Kmietsch hätte den Grünen Baum damals gekauft, weil ihm das Treiben dort immer ein Dorn im Auge gewesen sei. Ihm habe diese „Stätte der Sünde“ neben seiner Kirche so sehr betrübt, dass er auch aus diesem Grund die Gaststätte kaufte, damit seine Schäfchen dort ihrem Laster nicht mehr nachgehen konnten.

Weiterhin konnte man 1937 das Haus direkt neben dem Grünen Baum von Landwirt Rudolf Hildmann erwerben, dass dieser kurz vorher von der Familie Koser bekam, um aus der Rhön nach Obertshausen überzusiedeln. Um einer Annullierung des Kaufvertrages durch die damalige NS-Ortsbehörde unmöglich zu machen, wurde das Haus schnell abgerissen und dem ehemaligen Rhönbauer eine Ersatzwohnung in der Erzberger Straße 3 besorgt.

Der Kauf einer neuen Orgel im Jahre 1917, wie auch die 1923 erfolgte Anschaffung einer zweiten Glocke dienten der Gewährleistung der „gottesdienstlichen Obliegenheiten“. Die Glocken verlor die Gemeinde ebenso wie jene in Hausen im Zweiten Weltkrieg. Pfarrer Paul Kmietsch lebte nach seinem Ruhestand weiterhin in Obertshausen. Bis zu seinem Tode im Jahr 1973 hatte er sein Altersdomizil im oberen Stockwerk des Pfarrhauses neben der Herz-Jesu-Kirche. Am Seitenaltar der Taufkapelle feierte er noch viele Jahre eine Heilige Messe nach der alten Messordnung. Er wurde auf dem alten Friedhof in Obertshausen begraben, dort kann man die Grabstätte noch heute finden.

Mit Emil Neidig trat nach einer kurzen Übergangszeit, die von Pfarrer Philipp Kern als Pfarrverwalter ausgefüllt worden war, im Jahre 1947 als dritter katholische Pfarrer Obertshausens seine seelsorgerischen Dienste an, der einen Höhepunkt in der Feier des Silbernen Priesterjubiläums im Februar 1959 fand. Neidig konnte die Arbeit seiner beiden Vorgänger unter günstigeren Bedingungen fortsetzen. Mit dem Abbruch der letzten noch um das Gotteshaus befindlichen Gebäude ging der Bau eines Gemeindezentrums mit Kindergarten, Schwesternwohnheim, Sanitätsraum, Jugendträumen, Räumen für das Kindergartenpersonal, für die Seelsorgehelferin und für die Pfarrbücherei einher. 1958 konnte eine Heizung in der Kirche eingebaut werden. Das seit 1954 installierte, aus vier Glocken bestehende, neue Geläute mag in eindrucksvoller Weise die Feierlichkeiten zum fünfzigjährigen Jubiläum der Pfarrkirche unterstrichen haben, das vom 15. bis zum 17. Juni 1962 begangen werden konnte.

Am 8. Mai 1960 wurde von den Schwestern der Ordensgemeinschaft „von der Göttlichen Vorsehung“ das fünfzigjährige Jubiläum ihrer Schwesternstation in Obertshausen begangen. Ein Jahr später wurde an der Westseite der Herz Jesu Kirche eine neue Sakristei gebaut und die Kirche von außen renoviert. In diesem Zusammenhang entstand auch ein Büchereipavillon, der die Gemeindebücherei beherbergen sollte. Als weniger kostenintensiv aber dennoch sehr dauerhaft und effektiv erwies sich die Gründung der Obertshausener Kolpingsfamilie, die bis heute Bestand hat. Am Fronleichnamsnachmittag des Jahres 1961 wurde überdies mit einem kleinen Sommerfest die Tradition des jährlichen Pfarrfestes begründet.

Ein Meilenstein für die Gemeinde war 1973 die Gründung einer eigenständigen Jugendgruppe, der Pfarrjugend Herz Jesu. Nach fast 39 Jahren in Obertshausen wurde Pfarrer Neidig am 31. Juli 1985 in den Ruhestand versetzt. Zum 1. August 1985 folgte ihm Herbert Schega, der bereits seit 1. August 1981 Pfarrer der zweiten katholischen Pfarrei Obertshausens, St. Thomas Morus, war. Er leitete von da ab beide Gemeinden. Im gleichen Jahr wurde mit dem Bau eines eigenständigen Pfarrsaales für Herz-Jesu begonnen. Im Oktober 1981 erhielt die Herz-Jesu- Kirche eine neue Heizung. Am 16. November des Jahres 1986 ging eine Ära zu Ende, die im Jahre 1910 begonnen hatte. An diesem Sonntag wurden die letzten Schwestern der im gleichen Jahre aufgelösten Ordensgemeinschaft „von der göttlichen Vorsehung“ durch die Herz-Jesu-Gemeinde verabschiedet. Mit der Auflösung dieser Schwesternstation verlor der kirchliche soziale Bereich in Obertshausen einen wichtigen Pfeiler.

Pfarrer Herbert Schega wirkte bis 1987 und übernahm dann eine Pfarrei in Viernheim. Sein Nachfolger wurde am 1. Dezember 1987 Pfarrer Norbert Hofmann, der als fünfter Pfarrer der Gemeinde bis heute im Amt ist. Er konnte im Jahr 2008 sein silbernes Priesterjubiläum begehen. Ein bedeutendes Ereignis für die Gemeinde war auch das hundertjährige Bestehen der Kirche Herz Jesu, das im Jubiläumsjahr 2012 groß gefeiert wurde.

In den 1990er Jahren werden an und um die Herz Jesu Kirche umfangreiche Renovierungs- und Baumaßnahmen durchgeführt. Wegen dringend zu behebender Dachschäden, die durch einen starken Sturm verursacht wurden, wird es im Jahr 1990 nötig den kompletten Turm einzurüsten. Der Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat fasst den Beschluss, die gesamte Kirche einer Außensanierung zu unterziehen. Im selben Jahr wird auch der Neubau des Kindergartens beschlossen, der ein Jahr später eingeweiht wird. In die alten Räume kann die Stadtbücherei einziehen. 1993 ist die Außensanierung der Herz Jesu Kirche abgeschlossen. Noch im selben Jahr beginnt man mit der Umgestaltung des Kirchenvorplatz. Dabei erhält das Barockkreuz seinen heutigen Standort auf dem neu gestalteten Außengelände. Es handelt sich dabei um des alte Friedhofskreuz, dass früher im Kirchhof der alten St. Nikolaus-Kirche stand. Das Kruzifix trägt in alter Rechtschreibung die Inschrift: „Jesus laß Dein Leiden Dein an uns doch nicht verloren sein. Anno 1786“.

Am 18. Oktober 1994 beginnen die Arbeiten für die Innenrenovierung der Herz-Jesu-Kirche, die sich bis Juni 1997 erstrecken. Dabei wird der komplette Innenraum der Kirche neugestaltet. Besonders hervorzuheben ist hier der neue Hochaltar. Er konnte nun, nachdem man fast 100 Jahre mit verschiedenen unvollendeten Provisorien leben musste, endlich vollendet werden.

Seit 2018 ist die Herz-Jesu-Basilika auch Pilgerkirche. Sie ist nun offizielle Station der jährlichen Kölner Fußwallfahrt nach Walldürn, um dort einzukehren und eine Andacht zu feiern.

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Pfarrer

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